An das heiligste Herz Jesu
O Herz, wem soll ich dich vergleichen!
Der Rose, die im Morgenlicht
Hold duftend aus der Knospe bricht,
Und selbst den ärmsten Wand`rer auch
Erquickt mit ihrem süßen Hauch?
O nein!
Sie kann dein Bild nicht sein,
Weil es unendlich süßer ist
Dein Herz, mein Heiland Jesus Christ!
O Herz! Wem soll ich dich vergleichen?
Der Sonne, die mit hellem Strahl
Die Nacht verscheucht von Berg und Tal
Und in des Lichtes milder Kraft
Aus Blüten goldne Früchte schafft?
O nein!
Sie kann dein Bild nicht sein,
Weil es unendlich lichter ist
Dein Herz, mein Heiland Jesus Christ!
O Herz! Wem soll ich dich vergleichen?
Dem Meer, das rings den Erdenball
Umrauscht mit seiner Wogen Schwall,
Dem Meer, das unermeßlich groß
Tief Tausend Perlen birgt im Schoß?
O nein!
Es kann dein Bild nicht sein
Weil es unendlich größer ist
Dein Herz, mein Heiland Jesus Christ!
O Herz! Wem soll ich dich vergleichen?
Dem Himmel, der da Meer und Sand
Ein hoher Riesendom, umspannt,
Dem Himmel, der in dunkler Nacht
Erglänzt in lichter Sternenpracht?
O nein!
Er kann dein Bild nicht sein,
Weil es unendlich schöner ist
Dein Herz, mein Heiland Jesus Christ!
O Herz! Wem soll ich dich verlgiechen?
So süß, so groß, so voll des Lichts
Oft unter`m weiten Himmel nichts,
Das schönste Bild vor dir erbleicht,
Weil nichts Geschaffenes dir gleicht!
O nein!
D`rum kann dein Bild nichts sein,
Als Gott, der unvergleichbar ist!
Ich glaub, dass Gottes Herz du bist!
Quelle: Das goldene Herz-Jesu-Buch, Imprimatur 1909